Das glücklichste und fröhlichste Kind

Das glücklichste und fröhlichste Kind

Mit diesem Beitrag startet unsere neue Blogreihe: Geschwisterkinder

Unsere Geschwisterkinder kommen zu Wort. Sie malen, erzählen und schreiben von ihrem Alltag, ihren Erfahrungen und ihren Gedanken. 

Den Anfang macht eine große Schwester, die uns aufgeschrieben hat, welche Fragen ihr häufig begegnen und was die beiden gerne gemeinsam spielen. 

Auf berührende Weise beschreibt sie uns wie sehr sie ihre Schwester schätzt und was sie bereits für ihr Leben mitnehmen kann.

 


Die meisten Fragen, die mir gestellt werden, wenn ich mit jemandem über meine Schwester spreche, lauten immer: 


“Du hast Dir bestimmt anders vorgestellt, eine große Schwester zu sein?” 

oder

“Ist es nicht komisch, so eine Schwester zu haben?”

Natürlich habe ich es mir am Anfang anders vorgestellt aber heute kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen. 

 

Meine Schwester ist das glücklichste und fröhlichste Kind, das ich kenne, mit ihr kann man mindestens so viel lachen, wie mit meinen Freundinnen. 


Ich lasse mir immer wieder Spiele einfallen, bei denen sie etwas lernt und bei denen wir gemeinsam Spaß haben. Zum Beispiel habe ich ihr schon vor längerer Zeit “High Five” beigebracht, dabei grinst sie jedes Mal wie ein Honigkuchenpferd. Der Lerneffekt bleibt hierbei nicht aus, sie hat so gelernt, Leuten die Hand zu geben, wenn man sie dazu auffordert. 


Eine weitere oft gestellte Frage lautet: 

“Denkst Du denn überhaupt, dass sie Dich versteht?” 

Diese Frage kann ich nur mit einem klaren JA beantworten. Ich glaube, meine Schwester bekommt mehr mit, als wir alle denken. 


Zum Abschluss habe mich mir selbst eine Frage gestellt: 

“Wie wäre mein Leben wohl bis hierhin verlaufen, wenn meine Schwester gesund wäre?”

Über die Antwort auf diese Frage habe ich sehr lange nachgedacht, aber ich glaube, ich weiß sie jetzt: 

Wenn meine Schwester nicht so wäre, wie sie ist, dann wäre mein Geduldsfaden nicht so lang und stark wie er heute ist. Aber das wichtigste ist, dass ich gelernt habe, dass man in noch so negativen Sachen oder Momenten immer etwas Positives findet und daran festhalten sollte.
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